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Löschgruppenfahrzeug (LF16/12)

Die Bezeichnung LF 16/12 leitet sich vom Begriff "LöschgruppenFahrzeug" ab, welches eine Pumpe mit einer Leistung von mindestens 1600 L/min und einen Tank mit mindestens 1200 L Wasser an Bord hat (bei uns: 2000L). 

Durch das mitgeführte Wasser kann, parallel zum Aufbau der Wasserversorgung, mit der Erstbekämpfung von Bränden begonnen werden. Durch diese Zeitersparnis können ggf. größere Brände bereits in ihrer Entstehungsphase verhindert werden. Für eine noch schnellere Brandbekämpfung in Außenbereichen (Pkw- oder Müllcontainerbrand) ist das Fahrzeug mit einem 30 Meter langen Schnellangriffschlauch ausgerüstet, der permanent mit der Pumpe verbunden ist und bei Bedarf nur abgerollt werden muss. Zusätzlich ist noch ein Wasserwerfer auf dem Dach verlastet.

Auf dem Fahrzeug sind vier Atemschutzgeräte vorhanden, wovon zwei direkt in der Mannschaftskabine hängen; so kann sich der erste Atemschutztrupp bereits auf der Anfahrt komplett ausrüsten.

Neben Technik zur Brandbekämpfung führt das LF 16 noch diverse Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung mit. So ist ein Satz hydraulisches Rettungsgerät (Schere, Spreizer, Hydraulikstempel und Pedalschneider) verlastet, mit dem im Einsatzfall eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen befreit werden können. Außerdem sind Hebekissen in verschieden Größen verfügbar, die mit Hilfe von Druckluft schwere Gegenstände anheben können.

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine detaillierte Beschreibung der Ausrüstung des Fahrzeugs:

Mannschaftsraum vorne

Hier sitzen der Maschinist und der Einheitsführer. 

Abgesehen von den zwei Kameraden, die das Fahrzeug im Einsatzfall fahren bzw. führen, befinden sich folgende Ausrüstungsgegenstände im vorderen Bereich der Kabine:

  • Ein fest verbautes Fahrzeugfunkgerät
  • Drei Handfunkgeräte
  • Wärmebildkamera (zur Lokalisierung von Glutnestern oder Auffinden von Personen in verrauchten Bereichen)
  • Megaphon
  • Ersatzakku für Elektrokleinwerkzeuge
  • Tablet-Computer in Ladehalterung (Navigation zur Einsatzstelle, Übermittlung von Einsatzdetails, GPS-Lokalisierung, Dokumentation, Aufrufen von Gefahrgutdatenbanken und Rettungskarten)
  • Tafel für die Atemschutzüberwachung
  • Einsatz- und Gebäudepläne für Sondergebäude und Brandmeldeanlagen
  • Anhaltestab (Kelle)
  • Warnwesten
  • FFP2-Masken
  • Einweghandschuhe


Mannschaftsraum hinten

Im hinteren Teil des Mannschaftsraumes ist Platz für sieben Kameraden: Angriffstrupp, Wassertrupp, Schlauchtrupp und Melder. 

Bereits dieser Bereich des Fahrzeugs wird effizient genutzt und es befindet sich an jeder freien Stelle sowie unter den Sitzbänken jede Menge Ausrüstung:

  • Zwei Atemschutzgeräte (können während der Fahrt angelegt werden)
  • Ein CO2-Feuerlöscher
  • Masken für Atemschutzgeräte oder Einsatz von Filtern
  • Leinenbeutel (enthalten Rettungsleinen zum Sichern oder Ableinen von Personen)
  • Fluchthauben (Kopfhauben mit Filtern, die eine Flucht von Personen durch verrauchte Bereiche ermöglichen)
  • Feuerwehrhaltegurte (stabile Gurte zum Selbst-Sichern, zum Beispiel im Drehleiterkorb)
  • Handfunkgeräte
  • Handlampen
  • Warnleuchten (für Verkehrsabsicherung)
  • ABEK-P3 Schraubfilter (für giftige Stäube, Dämpfe und radioaktive Partikel)
  • Einweghandschuhe
  • FFP2-Masken
  • Türöffnungs-Werkzeug
  • Decken
  • Halskrausen in diversen Größen (zur Stabilisierung der Halswirbelsäule)
  • erweiterter Erste-Hilfe-Koffer
  • Rolle große Müllsäcke
  • Rolle Absperrband
  • Brechstange
  • großer Bolzenschneider

Geräteraum 1

Der Geräteraum 1 befindet sich auf der linken Fahrzeugseite und enthält überwiegend Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung:

  • Zwei Feuerwehräxte
  • Überdruckbelüfter (zum Entrauchen von Gebäuden)
  • Besen, Schaufeln, Mistgabeln
  • Airbag-Sicherung für PKW und LKW (stabile Gurtkonstruktion, die ein Entfalten des Lenkradairbags verhindern kann)
  • Glasmanagement-Koffer (zum Entfernen der Front-, Seiten- und Heckscheiben bei Fahrzeugen)
  • Hitzeschutz-Ponchos
  • Fluchthauben
  • Schaufeltrage
  • "Bergebrett" - Tragekonstruktion zur Befreiung von Personen aus schwierigen Lagen
  • Arbeitsleinen zur Sicherung von Ausrüstung und verunfallten Fahrzeugen
  • großer Werkzeugkasten
  • Schornsteinfegewerkzeug
  • zwei Atemschutzgeräte
  • Feuerwehrhaltegurte
  • Brechwerkzeug
  • zwei Rettungszylinder (hydraulische Zylinder zum Drücken von Lasten und Auseinanderdrücken deformierter Fahrzeugteile)
  • Schwelleraufsätze (Gegenlager für Rettungszylinder)
  • Rüstholz (diverse Holzklötze, -Balken und -Platten zum Unterbauen)
  • Klebefolie (zum Abkleben von Fahrzeugscheiben, verhindert Eindringen von Glassplittern)
  • elektrische Tauchpumpe (Förderleistung 400 L/min)
  • Hydraulikaggregat für die Versorgung von hydralischem Rettungsgerät
  • hydraulische Schere und Spreizer
  • hydraulischer Pedalschneider
  • Handpumpe für hydraulisches Rettungsgerät

Geräteraum 2

Der Geräteraum 2 befindet sich auf der rechten Fahrzeugseite und enthält folgende Ausrüstung:

  • Kübelspritze (handbetriebene Spritze mit 30L Wasser zur Bekämpfung von Entstehungs- und Kleinbränden)
  • ABC-Pulverlöscher 
  • Mittelschaumrohr (zur Erzeugung und Ausbringung von Löschschaum)
  • Bereitstellungsplane (Plane zum geordneten Bereitstellen von Ausrüstung bei Verkehrsunfällen)
  • Leitungstrommeln (jeweils 50m Stromkabel)
  • Benzin-Stromerzeuger mit 8kVA Leistung (kann herausgenommen oder ausgeklappt betrieben werden)
  • Lichtbrücke (mit zwei 1000W-Scheinwerfern)
  • Stativ 5m für Lichtbrücke
  • Abspannleinen für Stativ
  • Steuerungseinheit für fest verbauten Lichtmast mit zwei 1000W-Scheinwerfern (kann pneumatisch ausgefahren, gedreht und geneigt werden)
  • Werkzeugkasten klein
  • vier Druckluft-Hebekissen (zum Anheben schwerer Lasten)
  • Steuerungseinheit, Druckluftflasche, Druckminderer und Schlauchmaterial für Hebekissen
  • Säbelsäge mit diversen Sägeblättern und Werkzeug
  • Winkeltrennschleifer mit diversen Scheiben und Werkzeug
  • Motorkettensäge mit Ersatzketten und Werkzeug
  • Schnittschutzhosen, Gehörschutz, Anbauvisier Forst für Feuerwehrhelme
  • Treib- und Schmierstoff für Motorkettensäge
  • Pylonen zur Verkehrsabsicherung
  • weiteres Rüstholz
  • Abgasschlauch für Stromerzeuger

Geräteraum 3

Der Geräteraum 3 befindet sich auf der linken Fahrzeugseite und enthält überwiegend Ausrüstung zur Brandbekämpfung:

  • vier formfeste Saugschläuche zum Ansaugen von Wasser aus Zisternen und öffentlichen Gewässern
  • weitere Hitzeschutz-Ponchos
  • Masken für Atemschutzgeräte
  • vier Ersatz-Atemluftflaschen für Atemschutzgeräte
  • eine Atemschutz-Notfalltasche (enthält Ausrüstung zum Retten eines verunfallten Kameraden unter Atemschutz)
  • Schlauchpaket (in Buchten gelegter langer Schlauch zum schnellen Vorgehen in brennende Gebäude)
  • Hohlstrahlrohre
  • drei Schlauchtragekörbe (mit jeweils drei fertig gekuppelten Schläuchen in Buchten zum Schnellen ausrollen)
  • Rollschläuche
  • Feuerwehrsicherheitsgurte
  • Druckbegrenzungsventil 
  • Rückflussverhinderer (Rückschlagventil zum Verhindern des Rückflusses von Löschwasser ins Hydrantennetz)
  • Schaumpistole mit Schaummittelbehälter (zum schnellen Aufbau eines Schaumangriffs bei Fahrzeug- oder Behälterbränden)
  • Verteiler für Löschwasser
  • Übergangsstücke für verschiedene Schlauchdurchmesser
  • Absperrventil
  • Abschleppseil LKW
  • Drahtseil und Schäkel (zum Ziehen und Sichern von Lasten)
  • leichte Chemikalien-Schutzanzüge (zum Aufbau einer Dekontaminationsschleuse)
  • Chemikalien-Schutzhandschuhe
  • Auffangwannen
  • Ölbindemittel in Kanistern
  • Reinigungsbürste (verbunden mit Fahrzeug-Wassertank, zur Reinigung von Schuhen und Ausrüstung)

Geräteraum 4

Der Geräteraum 4 befindet sich auf der rechten Fahrzeugseite und enthält folgende Ausrüstungsgegenstände:

  • Fest verbauter Schnellangriffsschlauch (fest mit der Pumpe verbunden, muss nur ausgerollt werden)
  • sechs Schaummittelkanister
  • Zumischer für Schaummittel
  • Rollschläuche
  • Strahlrohre
  • Stützkrümmer
  • Unterflurhydrantenschlüssel
  • Oberflurhydrantenschlüssel
  • Standrohr (zur Nutzbarmachung von Unterflurhydranten)
  • Schlüssel für Gasabsperrschieber
  • Schnellangriff-Verteiler (Verteiler mit fertig gekuppeltem Schlauch zur schnellen Herstellung eines Löschangriffs)
  • Ölbindemittel in Säcken
  • Kanister zum Auffangen austretenden Kraftstoffs
  • Spezialausrüstung zur Sicherung umgekippter oder zu Kippen drohender Fahrzeuge
  • Hygiene-Board (zum Reinigen und Desinfizieren von Händen und Gesicht)
  • diverses Kleinmaterial

Geräteraum 5 / rückseitig

Der Geräteraum 5 befindet sich auf der Rückseite des Fahrzeugs und enthält folgende Ausrüstungsgegenstände:

  • fest verbaute Feuerlösch-Kreiselpumpe FPN10-2000 (angetrieben über Gelenkwelle vom Nebenantrieb des Fahrzeuggetriebes, Nenndruck 10bar, Förderleistung mindestens 1600L/min, pump-and-roll Betrieb möglich, Wasserversorgung durch Tank, Hydrant oder Ansaugen öffentlicher Gewässer / Zisternen)
  • Saugkorb mit Rückschlagventil (zum Ansaugen öffentlicher Gewässer)
  • Saugschutzkorb (Verhindert Eindringen von Fremdkörpern in die Saugleitung)
  • diverse Übergangsstücke
  • Sammelstück zum Anschließen von bis zu zwei Zuleitungen vom Hydrant
  • Halte- und Ventilleinen für Saugbetrieb
  • Kupplungsschlüssel

Fahrzeugdach

Da noch immer nicht alles Nötige Platz gefunden hat, wurde auch noch Ausrüstung auf dem Dach untergebracht:

  • Dreiteilige Schiebleiter (Rettungshöhe 12m)
  • Vierteilige Steckleiter (Rettungshöhe 7m)
  • Einreißhaken
  • Wasserwerfer (zur Montage direkt auf dem Fahrzeugdach oder mobil)
  • Lafette für Wasserwerfer
  • Schlauchbrücken
  • Schnellbaugerüst (für Bauunfälle und technische Hilfeleistung am LKW)
  • Abgasschlauch für Fahrzeugmotor
Autor: Fabian Bäuscher